Im FC St. Pauli lohnt sich besonders am Weltfrauentag ein Blick auf die allgemeine Geschlechter-Gerechtigkeit im Sport. Bei den olympischen Winterspielen können Frauen anders als Männer immer noch keine Medaillen in der nordischen Kombination gewinnen. Bei den olympischen Sommerspielen ist der Mehrkampf der Frauen ein Siebenkampf, bei den Männern ein Zehnkampf. Die extra lange Strecke der Sportart Gehen, die ausschließlich den Männern vorbehalten war, soll 2024 in einen Mixed Wettbewerb umgearbeitet werden. Es besteht also eine Geschlechtergleichbehandlung bezüglich Wettbewerbsgerechtigkeit auf olympischem Sportniveau.
Ganz anders sieht es im Bereich des paralympischen Wettbewerbssports Fußball aus. Frauen werden für diese tolle Sportart immer noch nicht gleichberechtigt eingestuft, obwohl zu den paralympischen Sommerspielen 2028 in Los Angeles Frauen-Blindenfußball in den Sportarten Kanon aufgenommen wird. Beschämend ist zudem, dass die verantwortlichen Sportverbände und deren Vertreter zwar das Startgeld, die Reisekosten, die Finanzierung von Trainingslagern und die Ausstattung mit Teamkleidung für die Männer finanzieren, den Frauen diese Unterstützung allerdings verweigern.
Nachdem die Blindenfußballerinnen des FC St. Pauli, die drei Viertel des deutschen Nationalkaders stellen, selbstfinanziert den Europameisterinnen-Titel 2022 erringen konnten, wollen die aktiven Spielerinnen nun selbstverständlich auch ihre dadurch erworbene Qualifikation zur WM 2023 wahrnehmen und nach Birmingham reisen. Allerdings liegt die Verantwortung für die vollständige Finanzierung weiterhin bei den Athletinnen. Daher freuen sich die Blindenfußballerinnen im FC St. Pauli, ein tolles aktives Netzwerk ansprechen zu können, um die nötigen Gelder von möglichst vielen verschiedenen Menschen und Institutionen zusammenzubringen. Die Heinz Kettler Stiftung ist bereits im Boot und das Frauen Finanznetzwerk Madame Moneypenny ebenso. Unterstützung beim Material erhalten die Frauen außerdem von dem Hauptsponsor des FC St. Pauli Blindenfußball-Bundesligateams – der DKB.
Um das Startgeld für die WM-Teilnahme für die deutschen Blindenfußball-Frauen zusammenzubekommen, ist am heutigen Mittwoch (8.3.) eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.
Hier geht’s zur Crowdfunding-Kampagne!
Weitere Ideen für Unterstützungen könnt Ihr gerne per E-Mail an blindenfussball@fcstpauli.com senden. Wir freuen uns über jede Hilfe. Langfristiges Ziel muss aber bleiben, dass es eine Geschlechtergerechtigkeit im Sport gibt – auch beim Blindenfußball.