Am Sonnabend (4.9.) ging es für uns zum Stadtspieltag nach Trier. Gegen Borussia Dortmund gab es ein souveränes 4:0. Alle Tore erzielte Jonathan Tönsing, wobei das erste als Eigentor des Dortmunder Nationalspielers Hasan Altunbas gewertet wurde. Jonathan Tönsing hat nach drei Spielen nun schon sagenhafte 16 Treffer auf seinem Konto. Wir führen die Bundesligatabelle mit neun Punkten und 22:1 Toren vor dem punktgleichen Meister MTV Stuttgart (20:2 Tore) an.
Wegen des Bahnstreiks wurde die lange Fahrt an die Mosel kurzerhand auf die Straße verlegt. Doch das konnte die gute Stimmung nicht trüben. Schon eher, dass man an diesem Spieltag auf Trainer Wolf Schmidt verzichten musste, der für die ARD und ZDF bei der Audiodeskription der paralympischen Spiele im Einsatz war. Vertreten wurde der Coach in Trier von Co-Trainer und Hintertorguide Jonas Dawid, der das Team hervorragend einstellte, sowie von Sven Gronau, der Wolfs Guiding-Aufgaben an der Mittellinie übernahm. Während sich Brasilien und Argentinien in Tokio zeitgleich ein hart umkämpftes Finale um die Goldmedaille im Blindenfußball lieferten, wurde es in Trier eine recht einseitige Angelegenheit.
Die Spiele gegen Dortmund waren in den vergangenen Jahren immer sehr knapp ausgegangen. Der hohe und stumpfe Kunstrasen des mobilen Spielfeldes, auf dem bei Stadtspieltagen gekickt wird, stand unserem spielfreudigen Team in der Vergangenheit häufiger im Weg. Dieses Mal aber ließ sich unser Team nicht von den äußeren Umständen beeinflussen und fand nach nervösen Beginn gut in die Partie. Das 1:0 fiel schon nach wenigen Minuten. Jonathans Torschuss wurde von seinem Nationalmannschaftskollegen in Dortmunds Abwehr präzise ins lange Toreck abgefälscht und offiziell als Eigentor gewertet. Nach mehreren guten Chancen durch Rasmus Narjes und Philipp Versen sorgte Jonathan Tönsing auch für das 2:0, indem er kurz vor der Pause eine Lücke in der sehr defensiven Borussen-Abwehr fand und die rasselnde Kugel unter die Latte knallte. Dortmund verlegte sich quasi ausschließlich auf die Verteidigung des eigenen Tores. Verständlich da dem BVB Offensivspieler Jonas Fuhrmann verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand.
In Hälfte zwei dominierten wir die Partie dann vollständig, Dortmund kam kaum noch aus der eigenen Hälfte, stand hinten aber weiter sehr kompakt. Nach Foul an Tönsing trat Paul Ruge zum 6m-Penalty an. Den konnte der Nationaltorwart im Kasten des BVB zwar noch parieren, doch Tönsing eroberte sich im Nachsetzen den Ball wieder und erhöhte mit einem Schuss in den linken Winkel auf 3:0. Und auch das 4:0 war ein präziser Knaller, dieses Mal flog schlug der Ball zum 4:0-Endstand im rechten Lattenkreuz ein.
Dank des drittes Sieges im dritten Spiel verteidigte unser Team die Tabellenführung dank der um drei Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Meister MTV Stuttgart, der Hertha BSC am Sonnabend (4.9.) mit 7:2 besiegen konnte.
Brasilien holte sich unterdessen in Tokio dank eines 1:0-Sieges die Goldmedaille, die fünfte in Folge seit Blindenfußball im Jahr 2004 paralympisch wurde. Noch nie haben die Brasilianer ein Spiel bei den Paralympics verloren. Die „braun-weißen Brasilianer vom Borgweg“ machten sich derweil gut gelaunt auf die lange Rückfahrt von der Mosel an die Elbe. Für sie geht es schon am kommenden Wochenende (11.9./12.9.) zum internationalen Turnier nach Brünn, bevor am Sonnabend (18.9.) in Stuttgart das nächste Bundesligaspiel gegen die SG Fortuna Düsseldorf/1. FC Düren ansteht.
In Hamburg gibt es Blindenfußball wieder beim internationalen Masters Turnier am Sonnabend (2.10.) und Sonntag (3.10.) sowie beim Bundesligaspieltag am Sonntag (16.10.) und Sonntag (17.10.) live auf der Anlage des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte (Borgweg 17a, 22303 Hamburg) zu erleben.