Erfolgreiche Pionierinnen

Unsere FCSP Blindenfußballerinnen konnten, beim aller ersten internationalen Blindenfußball Vereins Turnier für Frauen Teams in Wien, beim „No Look Cup“ am 13. und 14. August, beeindrucken und souverän den Titel gewinnen. 

Drei Teams, Blindenfussball.at [Österreich], MIK Sound [Schweden] und FC St. Pauli traten im Modus Hin- und Rückspiel, jeder gegen jeden, gegeneinander an. 

bindenfussball.at
MIK sound (Schweden)

Die St. Pauli Blindenfußball Frauen trugen erstmals ihre neuen Vereinstrikots und konnten alle vier Spiele zu Null gewinnen.

FC Sankt Pauli- Team (v.l.n.r. Pia, Wolf, Mathilda, Svenja, Johanna, Antje, Jana, Thoya, Julius, Alisa, Jenny, Miriam) plus Physio Kristin

Im ersten Spiel der FC St. Pauli Kickerinnen am Samstag gegen die österreichischen Gastgeberinnen war noch viel aufgeregter Stresssand im Getriebe. Die anfangs gewählte taktische Formation „T“, die ganz viel kommunikative Abstimmung erfordert, wurde durch die beiden österreichischen Pressing Maschinen, Bettina Sulyok und Carina Edlinger wirkungsvoll gestört. Über Bettina wurde bei dem Turnier ein kleiner Film für die FiFa gedreht, der unter dem Kampagnenbegriff #Sheroes veröffentlicht werden soll. Carina, amtierende paralympische Goldmedaillen Gewinnerin über 1,5Km Langlauf, und Gewinnerin zweier weiterer Bronzemedaillen im Langlauf, schreibt zurzeit an ihrem ersten Buch und spielt zusätzlich Blindenfußball. Beim FC St. Pauli musste die jüngste, aber erfahrenste Spielerin Thoya Küster im ersten Spiel viel Defensivarbeit und auch Offensivarbeit allein verrichten. Das kostete Kraft, die dann in der benötigen Team-Kommunikation fehlte. Trotzdem konnte Thoya das Tor zum 1:0 Endstand erzielen. Ein mühevoller, aber gelungener Einstand in das Turnier war geschafft. 

Auf der schönen Multi Sportanlage in der Brigittenau im 20. Wiener Stadtbezirk war das Zuschauerinteresse, wie so oft im Blindenfußball, eher spärlich. Stefan Biedermann, der auch als DJ-DSL und Grafiker im FC St. Pauli Kosmos bestens bekannt ist, schaute gemeinsam mit seiner Gattin Birgit Biedermann-Eschenlor vorbei und von da an brannte bei unseren Spielerinnen nichts mehr an.

Wolf mit Antje, Thoya, Jenny und Johanna an der Taktiktafel

Mit taktischer Umstellung konnten die Kiezkickerinnen viel entspannter und souverän, ihr zweites Spiel des Tages mit 4:0 gegen die Schwedinnen von MIK Sound gewinnen. Teamkommunikation gelang fortan bestens. Wieder wurden alle Tore von Thoya erzielt, die nicht aufzuhalten war, auch nicht von drei oder vier Gegenspielerinnen.

Bei einem gemeinsamen Grillabend wurden Kontakte geknüpft und sich auch über die unterschiedlichen Trainingsbedingungen an den Standorten ausgetauscht. Wer am Standort regelmäßig gemeinsam trainieren kann, ist klar im Vorteil. Die Schwedinnen müssen teils hunderte Kilometer reisen, um gemeinsam auf dem Platz trainieren und spielen zu können. Den Österreicherinnen geht das mit etwas kürzeren Reisestrecken ähnlich.

Am Sonntagmorgen spielten die St. Paulianerinnen dann zuerst gegen die Schwedinnen, konnten wieder früh in Führung gehen und legten danach drei weitere Tore zum 4:0 Endstand nach.

Vor dem abschließenden Spiel gegen die Wiener Gastgeberinnen, war dann der Turniermodus kurzer Abstimmungsinhalt. Da die Wienerinnen ihre beiden Spiele gegen die Schwedinnen ebenfalls gewinnen konnten, allerdings im zweiten Aufeinandertreffen nur mit 1:0, musste vor dem entscheidenden Spiel entschieden werden, ob das erspielte Team Torverhältnis über den gesamten Turnierverlauf oder ob der direkte Vergleich gegen die Mitkonkurrentinnen höher bewertet werden sollte. Eine Einigung darauf, dass bei einem Sieg von Wien, egal wie hoch der ausfallen sollte, eine Verlängerung von zweimal 5 Minuten gespielt werden würde, war ein fairer Kompromiss, der aber nicht eingelöst werden musste, da die Hamburger Blindenfußballerinnen wieder mit 4:0 gewinnen konnten und sich somit eindeutig den Turniersieg erspielten.

Das FC Sankt Pauli Team mit Pokal v.l.n.r. Wolf, Michael, Jana, Miriam, Alisa, Julius, Thoya, Jenny, Svenja, Johanna, Mathilda, Pia, Antje

Thoya Küster wurde mit 13 erzielten Turniertoren, als Spielerin des Turniers ausgezeichnet.

shooting star Thoya mit Trophäe

Großer Dank von Herzen geht von St. Pauli aus an die Turnierveranstalterinnen, unsere österreichischen Blindenfußball Freundinnen und -Freunde.

Gruppenbild mit allen Teilnehmer:innen

Am 2. und 3. September spielen unsere Blindenfußball Frauen dann in Straßburg [Frankreich] beim World Grandprix gegen die Frauen von Schiltigheim. 

Videomaterial zum ersten Frauen Blindenfußball Turnier in Wien wird demnächst im youtube-channel „FCSP Blindenfussball“ zu finden sein.

Voy, Servas, Baba!

[WS]