0:0 gegen Marburg, 4:1 gegen Wien – FCSP erobert Tabellenspitze

Dritter Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga auf historischem Boden: Die GlückaufKampfbahn in Gelsenkirchen
Am 15. und 16. Juni richtete der FC Schalke 04 den dritten Spieltag der BlindenfußballBundesliga aus. Trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Nationalspieler Rasmus
Narjes, Michael Löffler und Jenny Dabelstein sowie der krankheitsbedingten
Abwesenheit von Jana Marquart reiste das Team des FC St. Pauli unter der Leitung von
Cheftrainer Wolf Schmidt mit einem voll besetzten Kader von acht Feldspieler:innen an
– eine Personalstärke, die sich im Verlauf des Wochenendes noch als entscheidend
erweisen sollte. Auch das Funktionsteam war nahezu in voller Stärke vertreten.
Insgesamt machten sich am Freitag 20 Personen – bestehend aus Spieler:innen,
Torhüter:innen und Betreuer:innen – auf den Weg nach Gelsenkirchen, um gegen SF BG
Blista Marburg (Samstag) und VSC/ABSV Wien (Sonntag) anzutreten.


Spiel 1 – Samstag: FC St. Pauli vs. SF BG Blista Marburg

Die Teams aus Marburg & Sankt Pauli


Im ersten Spiel traf der FC St. Pauli auf Marburg – ein Team, das bislang lediglich einen
Punkt gegen Rekordmeister MTV Stuttgart abgegeben hatte. Ein Sieg hätte für beide
Mannschaften ein wichtiger Schritt in Richtung Meisterschaft bedeuten können.
Für den FCSP begannen Svenja Bartels im Tor sowie Philipp Versen, Natan Werner, Paul
Ruge und Thoya Küster im Feld. Die erste große Chance der Partie hatte Natan Werner,
der sich aus dem Mittelfeld durch die Marburger Defensive dribbelte und aus etwa
sechs Metern einen wuchtigen Schuss aufs Tor brachte. Marburgs Nationaltorwart
Sebastian Themel reagierte blitzschnell und lenkte den Ball mit beiden Armen an die
Latte.

Marburgs Keeper Sebastian Themel pariert Natan´s Schuß


Früh im Spiel kam es zu einem Zusammenprall zwischen Paul Ruge und Marburgs
Taime Kuttig – beide stießen mit den Köpfen zusammen. Paul Ruge musste
ausgewechselt werden und wurde positionsgetreu durch Routinier Serdal Celebi
ersetzt.
Mitte der ersten Halbzeit folgte eine weitere Großchance für den FCSP: Nach einem
kurzen Aufbau von Svenja Bartels auf Natan Werner spielte dieser einen präzisen Pass
durch die Marburger Abwehrreihen. Stürmerin Thoya Küster nahm den Ball im
Strafraum an, doch Themel – bereits kniend – blockte den Schuss zur Seite.
Beide Teams neutralisierten die Angriffe des jeweils anderen weitestgehend, da ein
Gegentor bei hochsommerlichen Temperaturen von nahezu 30 Grad als
spielentscheidend hätte wirken können. Marburg fing einige der weiten Abwürfe von
Svenja Bartels im Mittelfeld ab, konnte jedoch keine gefährlichen Abschlüsse
generieren, da die zurückfallende Raute des FCSP konsequent verteidigte.
Kurz vor der Pause wurde Serdal Celebi erneut von Paul Ruge ersetzt, der sich nach
seiner ersten Auswechslung erholt hatte. Doch nur wenige Minuten später stürzte Paul
bei einem Dribbling ungebremst gegen die Bande, verlor das Gleichgewicht und fiel
darüber. Dabei verletzte er sich erneut am Kopf – das Spiel war für ihn endgültig
beendet.
In der zweiten Halbzeit erhöhte Marburg den Druck. Ob durch die Dynamik eines Taime
Kuttig oder die Dribblings von Alican Pektas – die braun-weiße Defensive hielt stand.
Besonders das Zusammenspiel zwischen Torhüterin Bartels und Kapitän Philipp
„Hippo“ Versen war dabei entscheidend. Durch gezieltes Guiding konnte Philipp
wiederholt faire, präzise Tacklings setzen.
Serdal Celebi versuchte mit gefühlvollen Pässen in die Tiefe Stürmerin Thoya Küster in
Szene zu setzen. Einer dieser Pässe erreichte Thoya, doch sie konnte sich im
Zweikampf gegen Verteidiger Björn Hoppmann nicht entscheidend durchsetzen. Ihr
Schuss aus halbrechter Position rollte knapp am langen Pfosten vorbei.
Nach einem Zusammenstoß mit Tobias Wentzel musste Celebi mit blutender Lippe
vom Platz. Für ihn kam der erst 13-jährige Mojtaba Safari ins Spiel. Marburg nutzte die
Phase, um das Tempo zu erhöhen und sich einige Chancen zu erspielen – vor allem
durch Freistöße, die entweder geblockt oder durch Svenja Bartels parierte worden. Die
größte Marburger Chance hatte Alican Pektas, der sich gegen die müder werdende
Verteidigung durchsetzte, aber aus kurzer Distanz an Bartels scheiterte.
Am Ende blieb es beim torlosen 0:0.
Serdal Celebi sagte nach dem Abpfiff: „Wenn man solche Spiele nicht gewinnen kann,
dann darf man sie auch nicht verlieren.“


Spiel 2 – Sonntag: FC St. Pauli vs. VSC/ABSV Wien

Die Teams aus Wien & Sankt Pauli


Am Sonntagmorgen um 8:30 Uhr stand das zweite Spiel gegen das Team aus Wien an.
Da Paul Ruge weiterhin verletzt fehlte, rückte Serdal Celebi in die Startformation. Wien
war bekannt für seine kompakte Defensive, die es galt mit fein dosierten Pässen in den
freien Raum zu überwinden.
Der FCSP startete stark: Philipp Versen spielte einen klugen Pass durch die gesamte
Wiener Abwehr, den Thoya Küster aufnahm. Nach einer schnellen Drehung schloss sie
präzise ab und traf unten rechts zur frühen 1:0-Führung.

Thoya erzielt das 1:0


Wenig später verletzte sich Natan Werner bei einem Schussversuch im Zweikampf mit
Asmin Traore am Knie, der das Standbein von Natan verkeilte und somit den FC St Pauli
Youngstar unglücklich zu Fall brachte – kurz darauf musste Natan ausgewechselt
werden. Victor Pfaul kam rein und übernahm die Position in der zentralen Verteidigung.
Die Braun-Weißen erspielten sich weiterhin Chancen – besonders durch Pässe in die
Tiefe. Celebi traf nach einem Pass von Thoya aus halblinker Position den Innenpfosten.
Philipp Versen erhöhte mit einem Dribbling fast von der Grundlinie aus spitzem Winkel
auf 2:0.
Wien antwortete prompt: Asmin Traore verkürzte durch einen Freistoß aus 13 Metern,
der spät sichtbar für Torhüterin Bartels wurde, auf 2:1.
Kurz vor der Pause stellte Celebi den alten Abstand wieder her. Nach einem Eckstoß
von der Grundlinie traf er mit einem satten Schuss, der vom Wiener Keeper unglücklich
ins eigene Tor abgefälscht wurde – 3:1 zur Pause.
In der zweiten Halbzeit kontrollierte St. Pauli das Spiel weiter, ohne zwingende Chancen
zu kreieren. Die Wiener:innen zogen sich noch weiter zurück und machten den
Strafraum dicht. Dennoch gelang Celebi ein weiterer Treffer: Nach einem Solo über das
halbe Feld traf er aus sechs Metern präzise in den rechten Winkel – 4:1.
Calvin Runge kam in der zweiten Hälfte für Celebi und sorgte mit seinem offensiven
Spiel für zusätzliche Impulse. Kurz vor Schluss musste Thoya Küster nach einem
Zusammenprall mit einem nicht “Voy” rufenden Verteidiger ausgewechselt werden.
Das Spiel endete mit einem souveränen 4:1-Sieg für den FC St. Pauli.
Mit diesen Ergebnissen übernimmt der FC St. Pauli vorzeitig die Tabellenführung,
gefolgt von den Teams aus Marburg, Dortmund und Schalke. Die Saison geht nun in die
entscheidende Phase: Bereits in rund drei Wochen findet der nächste Spieltag am 5.
und 6. Juli in Dortmund statt. Dort trifft das Team auf Gastgeber Borussia Dortmund
und den FC Ingolstadt.

Weitere Berichte:

DFB
https://www.dfb-stiftungen.de/news/der-3-spieltag-der-blindenfussball-bundesliga-in-gelsenkirchen-schalker-derbysieg-und-wechsel-an-der-tabellenspitze?fbclid=IwY2xjawK8sKdleHRuA2FlbQIxMAABHqgni7BKqFmY2Px5d6x0eEyb2xf_2W7s7_n3ygrxoYkyMWMYfKwLbb8R6APK_aem_GS37FgB-85Cr4J_24TpGfw

RilRecYouth:

Spiel gegen Marburg https://rilrec.de/berichterstattung/250614bf
Spiel gegen Wien https://rilrec.de/berichterstattung/250615bf

Alle Spiele im re-live:
Samstag https://sportdeutschland.tv/dfbshs/der-3-spieltag-blindenfussball-bundesliga-2025-samstag
Sonntag https://sportdeutschland.tv/dfbshs/der-3-spieltag-blindenfussball-bundesliga-2025-sonntag